Heute – am 08. Dezember 2022 – wird der Tag der Bildung gefeiert. In diesem Jahr steht er unter dem Motto: „Gute Bildung in schwierigen Zeiten“. Es ist ein Motto, das uns aus der Seele spricht und es hätte kein besseres für 2022 geben können.
Durch die Corona-Pandemie haben die Bildungssysteme stark gelitten – in Deutschland, in Europa, weltweit. Kinder und Jugendliche mussten von Schulen fernbleiben. Bildungseinrichtungen waren über Wochen und Monate geschlossen und neben dem ausfallenden Unterricht kam es zu einer extremen Einschränkung der sozialen Kontakte. Auch wenn in einigen Ländern wieder Normalität eingekehrt ist, hat diese Zeit große Lücken hinterlassen, die nur schwer und langsam wieder zu schließen sind.
Durch die unterschiedlichen Möglichkeiten, sich Hilfsmittel zu organisieren oder über das Internet Lehrangebote wahrzunehmen, haben sich die Schulschließungen sehr unterschiedlich auf die Kinder ausgewirkt. Der bereits bestehende Unterschied bei den Bildungschancen wurde somit weiter verschärft (Human Right Watch, 2022).
Diese Ungleichheit existiert in unserer deutschen Gesellschaft, ist aber global gesehen noch sehr viel stärker ausgeprägt. Einige Regierungen verfügen gar nicht über die Ressourcen und den politischen Voraussetzungen um zum Beispiel „Home-Schooling“ umzusetzen.
Schaut man in unser Projektland Myanmar sind die Bedingungen noch viel gravierender. Zu der Pandemie kam Anfang 2021 der Militärputsch und mit ihm eine weitere Schließung von unzähligen Bildungseinrichtungen sowie dem massenhaften Ausfall an Lehrpersonal. Unfassbar ist, dass dieser Zustand nach wie vor besteht und der heranwachsenden Generation nun bereits über zwei Jahre Ausbildung fehlt. Online-Unterricht oder andere Unterstützung sind hier Fehlanzeige, da weder die nötige Infrastruktur noch die dafür benötigten Lehrer:innen zur Verfügung stehen.
Wir sehen diese Entwicklung als sehr kritisch, da keine Bildung auch einen großen Mangel an qualifiziertem Personal für zum Beispiel Pflegeberufe mit sich bringt. Umso hoffnungsträchtiger sind wir nach unserem Besuch dieses Jahr bei unseren Kolleg:innen im Irrawaddy River Delta, der uns gezeigt hat, dass die von uns dort unterstützte Arbeit weiter auf einem hohen Niveau durchgeführt wird. Um unseren Teil zur Verbesserung der Bildung in dem Land beizutragen, wird unser burmesisches Team unbeirrt mit den Präventionsprogramm in den Gemeinden im Delta fortfahren.
