17. April 2023

Seit fast 10 Jahren dabei

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Angelika Hartmann ist leitende Fachkrankenschwester für Hygiene im Hospital zum Heiligen Geist in Kempen und seit 2014 ehrenamtliche Mitarbeiterin der Artemed Stiftung.

Daher war sie von Anfang an bei der Kooperation mit dem St. Walburg’s Hospital dabei, das die Stiftung seit 2017 unterstützt. Seither war Angelika bereits vier Mal vor Ort – durch die Pandemie entstand eine Pause, da während Corona die Reisen untersagt waren. Hilfe fand dennoch statt, denn es wurden Schnittmuster und Geld für Stoffe für Masken geschickt und später auch FFP2 Masken und Schutzkleidung, als diese hier entwickelt worden waren.

Um die zwei Wochen vor Ort sein zu können, arbeitet sie monatlich ein Wochenende auf der Intensivstation des Hospitals Kempen, um ihre Abwesenheit mit Überstunden auszugleichen. Im St. Walburgs Hospital macht die Fachkrankenschwester für Hygiene die gleiche Arbeit wie im Kempener Hospital. Nachdem sie dort zunächst gemeinsam mit der Pflegedienstleitung ein Hygieneteam gründete, wird versucht gangbare Wege zu finden die nationalen Guidelines von Tansania umzusetzen. „Wir nehmen uns ein Thema nach dem anderen vor, schauen, wie es aktuell läuft und wo die Probleme liegen“, erklärt Angelika. „Häufig fehlen Materialen, wie z. B. Desinfektionsmittel und Spender, denn die Kosten sind einfach zu hoch. Wir nutzen dann einen bestimmten Alkohol statt Desinfektionsmittel, weil dieser vor Ort günstiger ist und sammeln die abmontierten Spender in Deutschland“. Die festgelegten Standards zu Arbeitsabläufen unter hygienischen Gesichtspunkten werden in einem Hygieneplan festgehalten, der in Zusammenarbeit erstellt und gepflegt wird. „Es geht viel ums Zuhören und Verstehen“ beschreibt Angelika ihre Arbeit vor Ort. „Es braucht lange, um die Hintergründe der Verhaltensweisen der Menschen zu verstehen.“

Während sie in Deutschland ist, findet einmal monatlich eine Zoom-Konferenz mit dem Hygieneteam statt. Unterhalten tut sich das vielseitige Team auf Englisch, doch Angelika ist ebenfalls dabei die nationale Sprache Suaheli zu lernen. Bei uns im Kempener Hospital bemüht sie sich die Stiftung mit ihrer Arbeit präsent zu halten – mit Spendenaktionen, Weihnachtskeksen für die Mitarbeitenden, Trödel beim Kempener Weihnachtsmarkt, Unterstützung beim Kempener Lese-Talk, Benefizkonzerte in der ehemaligen Hospital Kapelle und vielem mehr. Wenn Angelika von ihrer Tätigkeit bei der Stiftung erzählt leuchten ihre Augen. Die Begeisterung, die sie für das Land und die Menschen empfindet sind spürbar und ansteckend. „Afrika ist ansteckend wie eine Krankheit“, schwärmt Angelika. „Man bekommt eine Sehnsucht. Und wenn ich dort ankomme, habe ich das Gefühl ich komme nach Hause und besuche Familie“. Natürlich erlebt Angelika dort auch schwierige Situationen: „Die schlimmsten Erlebnisse möchte man nicht hören, es sind menschliche Katastrophen. Gewalt und Gewaltopfer, wie man sie hier nicht sehen würde. Zu sehen, dass Menschen sterben, mit dem Wissen, dass sie in unserem Krankenhaus auf jeden Fall überlebt hätten – das ist für mich das Allerschlimmste. Es handelt sich ja nicht um alte Menschen, sondern um Kinder und junge Leute“. Auf die Frage, was auf der anderen Seite das Schönste an ihrer Arbeit in Tansania ist sagt Angelika sofort: „Die Menschen. Das Zusammensein mit den Menschen, die mit elementaren Dingen beschäftigt sind. Dort gibt es viel wichtigere Themen als hier und doch habe ich noch nie ein Krankenhaus erlebt in dem die Stimmung so gut ist wie dort“.

Der letzte Besuch in Tansania war für Angelika etwas Besonderes: Ihre 18-jähirge Tochter Miriam war ebenfalls mit dabei um zu helfen. Was Miriam in Nyangao erlebte werden wir in einem weiteren Bericht bringen.

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