Die Nachrichten, die uns weiterhin aus Myanmar erreichen, sind besorgniserregend.
Zum einen scheint das Coronavirus stark auf dem Vormarsch zu sein. Anfang der Woche wurden mehr als 1.200 Neuinfektionen registriert, vor zwei Wochen waren es täglich noch weniger als 200. Experten halten diese Zahlen für wenig verlässlich und gehen von einer hohen Dunkelziffer aus – auch weil mittlerweile deutlich weniger getestet wird als noch im Januar. Waren es damals bis zu 18.000 Tests pro Tag, sind es in den vergangenen Monaten täglich nicht einmal mehr 2.000 gewesen. Am Donnerstag fiel fast ein Viertel aller durchgeführten Tests positiv aus. Die Militärregierung beginnt langsam, Regionen in den Lockdown zu schicken. Die beste Waffe gegen das Virus wären Impfungen, jedoch ist der Impfstoff rar.
Zudem wird beinahe täglich von weiteren Zusammenstößen von Zivilisten, bewaffneten Gruppen und dem Militär berichtet. Im Zentrum des Landes wurde z.B. das Dorf Depayin beschossen. Ziel war es, örtliche Anti-Junta-Kämpfer zu eliminieren, geschossen wurde jedoch auf das gesamte Dorf. Solche Ereignisse gibt es viele im Land, Hundertausende Menschen sind bereits auf der Flucht.
Einigermaßen positiv klingt die Nachricht, dass ca. 2.300 politische Gefangene und Journalisten aus den Gefängnissen entlassen wurden. Darunter befinden sich jedoch keine ranghohen Politiger der NLD. Man wird sehen, wie sich hier die Gerichtsverfahren gestalten.
Mehr Informationen zur Pandemie und dem Widerstand: Zeit online
Artikel zu den Kämpfen: Deutsche Welle
Kompletter Überblick über die aktuellen Geschehnisse: Frontier Fridays