Noch nicht lange her und wir hatten von dem erfolgreichen Widerstand der Rebellen gegen die Junta in Myanmar berichtet. Ein Erfolg, der zunächst nach einem kleinen Hoffnungsschimmer in dem politisch zerrütteten Land aussah, und bereits als eine Kehrtwende betitelt wurde.
Durch diese Niederlage aber in Bedrängnis geraten, greift nun die Militärregierung zu noch drastischeren Schritten: Alle Männer im Alter zwischen 18 und 45 Jahren, sollen nun für mindestens zwei Jahre zum Wehrdienst eingezogen werden. Bestimmte Fachleute wie Ärzte und Ingenieure müssen sogar drei Jahre zum Militär. Laut burmesischem Gesetz kann der Wehrdienst auch auf fünf Jahre verlängert werden.
Diese Maßnahme soll ab April 2024 in Kraft treten. Ab diesem Zeitpunkt sollen monatlich bis zu 5000 Wehrpflichtige eingezogen werden und für die Junta gegen ihre eigenen Mitbürger kämpfen. Insgesamt werden es rund 6,3 Millionen Männer sein. Gerüchten zu Folge sollen auch Frauen zwischen 18 und 35 Jahren gezwungen zu dienen; diese wurden allerdings bislang nicht offiziell bestätigt. Wäre das jedoch der Fall, kämen nochmals 7,7 Millionen Menschen dazu. „Junge Menschen sind entsetzt darüber, dass sie gezwungen werden können, sich an der Schreckensherrschaft der Junta zu beteiligen“, sagte der UN-Sonderberichterstatter für Myanmar, Tom Andrews.
Aus Angst versuchen unzählige Einwohner nun das Land Richtung Thailand zu verlassen. Dessen Botschaft hat bereits angekündigt, dass sie aufgrund des Massenandrangs, täglich nicht mehr als 400 Anträge annehmen. In der Stadt Mandalay im Zentrum des Landes starben sogar zwei Frauen aufgrund einer vor den Ämtern ausgelösten Massenpanik.
Auch wir sind natürlich bestürzt über diese Nachrichten und sehen der Entwicklung mit großer Besorgnis entgegen: Der Großteil unsere Mitarbeiter:innen fallen in das entsprechende Alter. Wir versuchen natürlich alles, dass unsere Kollegen:innen und Freunde vor Ort in Sicherheit sind.
Lesen Sie mehr aktuelle Informationen zu dem Thema unter: