Eine schwere Maschine kommt daher. Vorne dran ein großer, massiver Bohrer: in der kleinen bayerischen Neubausiedlung werden heute die Wasseranschlüsse verlegt. In ein paar Tagen schon wollen hier die ersten Bewohner in ihre neuen Häuser einziehen und natürlich sollen bis dahin auch die Wasserleitungen verlegt sein. Mit den Gerätschaften vor Ort wird das kein Problem sein: Innerhalb Kürze sind die Bohrungen erledigt und es kann mit der Verlegung der Rohre für die ganze Siedlung begonnen werden.
Auch in Bogale muss für unser Mutter-Kind-Zentrum eine Bohrung für die Wasserversorgung durchgeführt werden. Die Qualität des momentanen Wassers ist nicht ausreichend. Um diese zu verbessern muss nun ein tieferes Loch gebohrt werden: Es soll sieben Meter in die Erde gehen. Dafür rückt hier aber keine Maschine an, sondern sieben Männer mit langen Holzbalken und weiteren Utensilien. In der schwülen Luft der tropischen Region wird ein Gestell aufgebaut. Mit Hilfe eines Generators und einem Seilzug wird ein Bohrer an das wackelige Gerüst installiert, das nun von zwei der Männer gestützt wird. Ein Mann klettert waghalsig in die Höhe, zwei beginnen den Bohrer mit ihren Händen zu bedienen und ein weiterer betreibt den Seilzug und bewacht den Generator. Es stinkt nach Diesel und es ist sehr laut. Die Männer schwitzen in der Sonne, bohren aber unermüdlich weiter. Tag für Tag kommen sie wieder – nach über einer Woche harter Arbeit wird es endlich soweit sein und der Anschluss an die Geburtsklinik kann beginnen. Ein so wichtiger Einsatz dieser Leute – und wieder Mal ein Beispiel, das uns aufzeigt wie viel mehr Energie und Zeit man in unseren Projekten einplanen muss, um für uns einfache Dinge umzusetzen.