21. Juni 2025

Welche Zukunft erwartet die Kinder in Bolivien?

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Am 17. August 2025 wird in Bolivien ein neuer Präsident gewählt. Vor wenigen Tagen hat das Oberste Wahlgericht Boliviens die Liste der neun Kandidaten veröffentlicht, die bei der Wahl antreten dürfen. Der ehemalige Staatschef Evo Morales darf nach drei Amtszeiten und diverser schwerer Vorwürfe nicht mehr aufgestellt werden, ruft jedoch seine Anhänger weiterhin dazu auf, auf die Straße zu gehen und für die Zulassung seiner Kandidatur zu kämpfen.

Drei Kandidat:innen der Linken treten bei den Wahlen an und sechs weitere vertreten in erster Linie rechte Parteien. Beide Lager sind in sich zerstritten. So ist es auch völlig offen, wie eine neue Regierung die massiven sozialen, ökonomischen und ökologischen Probleme bewältigen will.

Wirtschaftliche Fehlentscheidungen und politische Machtkämpfe dominieren das Land, während die einstigen Ideale der Regierungspartei MAS nicht mehr zu erkennen sind. Laut Verfassung von 2009 sollte Bolivien ein plurinationaler, sozialstaatlicher und demokratischer Staat werden. Ein Ziel, das nicht erreicht wurde. Die Menschenrechte wurden nicht umgesetzt und die Leidtragenden sind vor allem die indigenen Bevölkerungsgruppen. Auch die in der Verfassung verankerten Rechte der Natur sind wirtschaftlichen Interessen zum Opfer gefallen. Zwischen Mai und Oktober 2024 ist eine Fläche größer als Portugal bei verheerenden Waldbränden zerstört worden, und viele Indigene haben ihren Lebensraum verloren, mussten umgesiedelt werden.  Die Ausweitung landwirtschaftlich extensiv genutzter Flächen profitiert davon. Die aktuelle Regierung wirbt damit, dass sie im Falle eines Wahlgewinns die Erdölförderung des im Norden von La Paz entdeckten Erdölfeldes Mayaya X-1 vorantreiben und damit bald 80 Prozent des Kraftstoffbedarfs gedeckt werden kann. Doch in den letzten Jahren wurde wenig in Infrastruktur und die Entwicklung neuer Gasfelder investiert. Beim Lithiumabbau hängt Bolivien hinter Argentinien und Chile her.

Durch ihre Währungspolitik fehlen der Regierung inzwischen die Dollarreserven u.a. für Importe von Kraftstoffen. Sie hält an einem festen Wechselkurs des Boliviano fest (wir berichteten) und subventioniert die Spritpreise.

Die wirtschaftliche Situation der Bevölkerung wird täglich prekärer, die schleichende Inflation im Land schreitet voran, das Geld ist jeden Tag weniger wert. Die Preise auf dem freien Markt steigen stetig an, vom Staat subventionierte Nahrungsmittel und Sprit werden knapp. In den letzten Monaten kommt es immer wieder zu Engpässen bei der Treibstoffversorgung (wir berichteten).

Eine normale, gesunde Kindheit ist in Bolivien für tausende Kinder unmöglich und daran wird sich in absehbarer Zeit nichts ändern. Um wenigstens einem Teil der unzähligen bedürftigen Kindern in La Paz medizinische Grundversorgung und damit auch eine lebenswertere Zukunft zu ermöglichen, engagieren sich die Street Doctors unermüdlich und versorgen ihre kleinen Patientinnen und Patienten, Kinder und Jugendliche mit Überzeugung, Leidenschaft und bewundernswerter Ausdauer. Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Spende, möglichst vielen Kindern ein wenig Gesundheit zu schenken.

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