Häusliche Gewalt und Frauenarmut – unsere tansanische Mitarbeiterin Joan wird damit täglich konfrontiert. Und unermüdlich besucht sie die Dörfer in der Umgebung von Nyangao, um dort über die Rechte der Frauen und deren Möglichkeiten sich selber zu helfen zu referieren. Monatlich erreicht sie so oft mehrere hundert Personen; mehr und mehr auch Männer. Außerdem hat sie für Betroffene immer ein offenes Ohr und steht ihnen mit Rat und Tat beiseite.
Im November 2023 hatte sie knapp 200 Besucher bei ihren Workshops. Dabei konnte sie feststellen, dass ihre Arbeit in der Vergangenheit bereits Früchte trägt, denn einige Frauen wussten schon gut Bescheid und hatten sich selbstständig um Hilfe gekümmert.
In dem Dorf Utimbe konnte Joan zwei Frauen durch zuhören und reden direkt helfen: Die 20 jährige Somoe wünscht sich die offizielle Scheidung von ihrem Ehemann, der sich weder um seine Frau noch um die gemeinsamen Kinder kümmert. Immer häufiger kommt es daher in der Familie zu Ausschreitungen. Joan konnte Somoe dazu überreden, sich professionelle Hilfe bei den zuständigen Gerichtshof zu holen, der nun eine sachgemäße Scheidung durchführt und überwachen wird, dass der Kindesvater seinen finanziellen Anteil für die Familie beisteuert.
Außerdem sprach sie mit Frau Hamisi, die ihre Tochter bei der Geburt des nun 11 Monate alten Enkelsohnes Waziri verlor. Ihr wurde das Sorgerecht für den Enkel übertragen, was sie vor große Geldprobleme stellt. Durch Joans Hilfe wurde eine Art Familienrat einberufen, sodass Hamisi nun auf die Unterstützung von verschiedenen Familienmitgliedern hoffen kann.
Es ist immer wieder erstaunlich, Joans Geschichten zu hören: So oft kann durch zuhören, beraten und gutes zureden geholfen werden..