Street Doctors

Tausende Kinder leben in La Paz auf der Straße.

Street Doctors

Bolivien ist eines der ärmsten Länder Südamerikas.

Street Doctors

300 Kinder werden täglich von den Street Doctors behandelt.

Street Doctors

30 Euro ermöglichen die Gesundheitsversorgung eines Kindes für ein Jahr.

Über das Projekt

Unterstrich_grau

Tausende Kinder kämpfen auf den Straßen von Boliviens Hauptstadt La Paz täglich ums Überleben. Hunger und Missbrauch sind sie oft schutzlos ausgeliefert – wenn Krankheiten dazukommen, haben sie ohne Bezugsperson und ärztliche Versorgung keine Chance.

In drei fahrenden Kinderpraxen kümmern sich die Street Doctors in drei Teams, bestehend aus Ärzten und Ärztinnen, Zahnärzten und Sanitäter:innen, kostenlos um das physische und psychische Wohl der hilflosen Kinder. Sie sind für sie da, hören zu, nehmen in den Arm und helfen, wo es geht.

Für uns kaum vorstellbar: In den Haftanstalten Boliviens leben ebenfalls viele Kinder unter lebensunwürdigen Bedingungen – auch um ihre Gesundheit kümmern sich die Ambulanzen der Street Doctors.

ARTEMED_LAPAZ_5

Unser Team für die Straßenkinder

Unterstrich_grau

Das bolivianische Medizin-Team besteht aus drei Ärzt:innen, zwei Zahnärzt:innen und drei Fahrern, die alle eine Ausbildung zum Sanitäter haben und ebenfalls medizinische Hilfe leisten. Einige unserer Teammitglieder haben einen ähnlichen Hintergrund wie die jungen Patienten. Sie kommen aus armen Verhältnissen oder haben selbst auf der Straße gelebt. Das gibt den Straßenkindern ein Gefühl des Verständnisses und sie können dem Team das notwendige Vertrauen entgegenbringen.

Die Organisation und Koordination der Street Doctors übernimmt Ana Maria Iriondo. Der medizinische Leiter der fahrenden Kinderarztpraxen ist Dr. Marcelo Mauricio Alarcon Aruquipa. Unsere Geschäftsführerin der bolivianischen Stiftung vor Ort ist Adriana Rivas Volgger.

Doch nicht nur das Team vor Ort kümmert sich um die Gesundheit der Straßenkinder. Immer wieder reisen M.A.T.E.s nach La Paz und helfen mit ihrem Wissen die Medizin vor Ort zu verbessern.

Was wir tun

Unterstrich_grau
ARTEMED_LAPAZ_6

Straßenkinder

  • Medizinische Versorgung für ca. 300 Kinder täglich
  • Zahnärztliche Versorgung
  • Medikamentenvergabe
  • Seelische Betreuung der Straßenkinder
  • Vermittlung von Pflege- und Heimplätzen
  • Weiterbehandlung im Hospital Arco Iris bei schweren Fällen
ARTEMED_LAPAZ_7

Schulkinder

  • Betreuung vernachlässigter Kinder in Problembezirken
  • Gesundheits-Check Ups
  • Behandlung bei Erkrankungen
  • Im Bedarfsfall: Vermittlung von Pflege- und Heimplätzen
ARTEMED_LAPAZ_8

Gefängniskinder

  • Medizinische Betreuung der Kinder, die mit ihren Eltern im Gefängnis leben
  • Gesundheits-Check Ups
  • Seelische Betreuung

Die Geschichte

Unterstrich_grau
Als die Artemed Stiftung auf der Suche nach einem neuen Projekt in Südamerika war, wurde der Kontakt zu Josef Neuenhofer hergestellt. Der deutsche Pfarrer wanderte 1993 nach La Paz aus und stieß dort schon bald auf das Schicksal der verlassenen Straßenkinder. Schwer erschüttert vom Versagen des Staates und der Gesellschaft, begann er aus dem Nichts ein Hilfswerk aufzubauen, die Funcadion Arco Iris. Neben Waisenhäusern und Sozialstationen gründete er auch ein Krankenhaus, das Hospital Arco Iris, in dem die Straßenkinder und die arme Bevölkerung von La Paz im Krankheitsfall Hilfe bekommen. Um den Kindern, die auf den Straßen von La Paz leben, eine unbürokratische und nahe Hilfe zukommen zu lassen, wurden die fahrenden Kinderarztpraxen ins Leben gerufen.

Im Jahr 2020 hat die Artemed Stiftung die Arbeit der fahrenden Kinderarztpraxen unter dem Namen „Street Doctors“ übernommen. Wir haben dafür eine eigene, unabhängige Stiftung in Bolivien gegründet, die es uns ermöglicht, unsere dortige Hilfe für die Straßenkinder transparent zu steuern. Die bisherigen Mitarbeiter:innen der fahrenden Kinderkliniken haben Arbeitsverträge mit der bolivianischen Zweigstelle der Artemed Stiftung, ebenso kümmern wir uns direkt um die Auszahlung aller Gelder und haben die volle Verantwortung für unsere Ambulanzen. Wir arbeiten weiterhin eng mit der Fundacion Arco Iris und dem Hospital Arco Iris zusammen, das uns weiterhin kostenlos alle Medikamente zur Verfügung stellt.

Josés Geschichte

Unterstrich_grau

Auf den Straßen von La Paz sitzt der 12-jährige José täglich und putzt Schuhe – vermummt. Denn das Schuhe putzen gilt in Bolivien als eine der niedrigsten Arbeiten und er möchte auf keinen Fall wiedererkannt werden. Geboren wurde José in einer Wellblechhütte, in einer der schmalen Seitengassen in La Paz. Seine Mutter war bei seiner Geburt erst 14 Jahre alt und sein Vater war ein gewalttätiger Alkoholiker. José trägt Narben auf seinem Körper von den vielen Übergriffen. Von seinen Eltern ist er mit 9 Jahren weggelaufen, weil er es nicht mehr aushielt. Er fühlt sich ungewollt – vernachlässigt – ungeliebt. José versucht sich durch das Putzen von Schuhen seinen Lebensunterhalt zu verdienen und aus dem Elend, in das er geboren wurde, zu entfliehen. Doch was er verdient reicht nicht. Er leidet an Hunger und ist traumatisiert. Mit Drogen betäubt er sich.

Mit den harten Wintern im bolivianischen La Paz kommen, neben der klirrenden Kälte, schwere Erkältungen und Fieber hinzu. Schon häufig hat José Hilfe bei den Street Doctors gesucht und immer erhalten. Schnell und liebevoll kümmert sich das Team um die Straßenkinder und bei Härtefällen wie José, versuchen sie die Mädchen und Jungen an Kinder- und Jungendheime zu vermitteln. Die Armut und das Elend der Kinder ist für uns kaum vorstellbar. Eins ist gewiss: Wir müssen den Kindern helfen, damit sie eine Chance auf eine gesunde und möglichst auch glückliche Zukunft haben.

News aus Bolivien

unterstrich_weiss