4. April 2023

La Semana Santa

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Ostern steht vor der Tür und wie jedes Jahr fragen wir uns vielleicht: Warum eigentlich bunte Eier? Und warum der Osterhase? Unsere Tradition hat ihren Ursprung wohl im 12. Jahrhundert. In der Fastenzeit vor Ostern wurden die nicht gegessenen Eier von der Kirche geweiht und zur Kennzeichnung bunt eingefärbt. Dadurch konnten sie von den Eiern nach der Fastenzeit unterschieden werden. Später wurde begonnen die Eier zu verstecken; seither gelten sie als ein Zeichen der Freude und Auferstehung.

Wie aber wird Ostern in anderen Teilen der Welt gefeiert? Unsere Kollegen:innen in La Paz berichten von der „Semana Santa“ – Ostern in Bolivien:

92 Prozent der bolivianischen Bevölkerung gehört der Römisch-Katholischen Kirche an, weshalb auch die österlichen Traditionen sehr stark vom katholischen Glauben geprägt sind. Die Feierlichkeiten beginnen bei uns bereits am Palmsonntag mit Prozessionen, und dauern die ganze Woche an. Wir nennen diese Woche „Semana Santa“, die „heilige Woche“, und sie ist eine der wichtigsten Feierlichkeiten im ganzen Jahr.

Während wir uns am Palmsonntag bunt mit Palmenkränzen und Palmenzweigen schmücken und durch die Straßen ziehen, um an verschiedenen Stellen zum Beten anhalten, sind die Prozessionen der Karwoche eher sehr düster: der Höhepunkt der Karwoche ist am Karfreitag. Dann werden Bildnisse des Leidens Jesus durch die Straßen von La Paz getragen und die Prozessierenden sind mit dramatischen Gewändern und Kapuzen verkleidet. Dadurch soll an den quälenden Tod Jesus erinnert werden. Etwas bunter und fröhlicher wird es dann wieder zum Ostersonntag.

Ein weiterer Brauch, der teilweise in den ländlichen Regionen Boliviens noch sattfindet, ist der sogenannte „Kespiyariña“. Dabei werden dem Nachbarn nach Karfreitag eine Kuh, ein Lama oder ein Schaf gestohlen. Dieser Raub wird unter den Bolivianern als legal angesehen, da Jesus zwischen Karfreitag und Ostersonntag nicht unter den Lebenden ist, um böse Taten zu bestrafen. Zum Glück gilt das aber nicht für alle Straftaten in dieser Zeit!

Auch wenn wir natürlich auch zum Teil an den Prozessionen teilnehmen und mit unseren Familien gemeinsam die Osterbräuche feiern, sind wir in der Woche mit unseren fahrenden Ambulanzen unterwegs: Denn gerade in dieser Zeit der Nächstenliebe dürfen wir nicht vergessen, dass es viele bedürftige Kinder und Menschen gibt, die dringend unsere Hilfe brauchen.

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