Der Welt-AIDS-Tag soll das Bewusstsein für HIV/AIDS schärfen und die Rechte von Menschen, die mit HIV leben, stärken. Doch die aktuelle Lage ist dramatisch. Globale Kürzungen bei der internationalen HIV-Hilfe gefährden die Erfolge der letzten Jahrzehnte und könnten Millionen Menschen den Zugang zu einer lebensrettenden Therapie verwehren. Die Deutsche Aidshilfe warnt ausdrücklich vor einem Rückschlag im Kampf gegen die Krankheit. UNAIDS befürchtet bis 2030 etwa 3,9 Millionen zusätzliche Infektionen.

Ohne Behandlung entwickelt das geschwächte Immunsystem der Patient:innen schwere Folgeerkrankungen.

Das kostenlose, einheitliche Gesundheitssystem (SUS) soll den Zugang zu medizinischer Versorgung für alle Menschen in Bolivien ohne Krankenversicherung verbessern. Leistungen wie die Behandlung von HIV, Tuberkulose und Malaria sind durch das SUS eigentlich abgedeckt. Aufgrund unzureichender Infrastruktur, Personal- und Materialmangels sowie bürokratischer Hürden fallen jedoch viele Menschen durch das Raster der Versicherung, weil sie sich nicht registrieren können.

Die Street Doctors in Bolivien führen dringend benötigte Untersuchungen, auch auf HIV, bei Menschen durch, die keinen Zugang zum formalen System haben.

Kathrin Brosowski berichtete nach ihrem Einsatz bei den Street Doctors in Bolivien von der erschütternden Erfahrung, dass ein kleiner Junge an HIV erkrankt war – er war für sein Alter zu klein und zu dünn und ständig von Infekten geplagt. Ohne die regelmäßigen Untersuchungen der Street Doctors wäre die Diagnose vermutlich noch länger nicht gestellt worden (wir berichteten).

Die Artemed Stiftung arbeitet täglich daran, die Lücken im Gesundheitssystem zu schließen und den Menschen, die durch das Raster fallen, dringend benötigte Hilfe zukommen zu lassen.