Weltweit gibt es schätzungsweise 3 Billionen Bienen – das ist eine Drei mit 12 Nullen – und abgesehen von der Antarktis, kommen sie auf jedem Kontinent vor. Bienen sind jedoch massiv gefährdet: Forscher gehen davon aus, dass die Bienenpopulation im Jahr 2025 um 70 % zurückgehen könnte. Jedes Jahr verlieren Honigbienen durchschnittlich etwa 40 bis 50 % ihres Volkes. Dabei sind die Bienen nicht nur für die Produktion unseres Honigs extrem wichtig; sie spielen als Bestäuber für die Biodiversität und die Ernährungssicherheit eine elementare Rolle für die Menschheit.
Die Existenz vieler Nutzpflanzen ist von der ‚Arbeit‘ der Bienen abhängig. Das gilt insbesondere für viele in Afrika vorkommende Sorten, wie zum Beispiel Maniok, der als Grundnahrungsmittel in vielen Teilen des Kontinents gilt. Darüber hinaus wird der Honig einiger Bienenarten seit Jahrhunderten zur Wundheilung und Bekämpfung verschiedener Krankheiten verwendet, und gilt auch als natürliches Antibiotikum. Durch den hohen Zuckergehalt wird den Keimen das notwendige Wasser entzogen und das saure Milieu bremst ihre Vermehrung.
Im Rahmen unseres Community Health Projekts in Tansania wurde ein Bienenprojekt gestartet und vor kurzem erfolgreich abgeschlossen (wir berichteten). Dabei haben alleinerziehende Frauen eine Ausbildung zur Imkerin erhalten. Die Absolventinnen sind nun alleine in der Lage Honig herzustellen, diesen zu vermarkten ebenso wie Produkte aus Bienenwachs, und sich ihren eigenen Lebensunterhalt zu generieren. Der Honig wird neben dem Verzehr zur medizinischen Behandlung in unserem Partnerkrankenhaus in Nyangao eingesetzt. Das Projekt war ein voller Erfolg und alle Beteiligten – inklusive der Bienen – haben davon profitiert.
Heute, zum Weltbienentag, wollen wir nochmals darauf aufmerksam machen, wie mit einem – auf dem ersten Blick – kleinen Projekt ein großer Beitrag zu Naturschutz, Klimaschutz und der wirtschaftlichen, sozialen Stärkung von Frauen und ihren Kindern erreicht werden kann.
Wir danken vielmals für Ihre Unterstützung und Spenden, die nachhaltige und langfristige Hilfe ermöglichen.