25. Mai 2025

„Jambo“ im Benedictus Krankenhaus Feldafing

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Tansanischer Abend zum 10-jährigen Jubiläum des Freundeskreises der Artemed Stiftung

„Jambo“ und damit „Guten Abend“ hieß es am 21. Mai in der hellen und großzügigen Cafeteria des Benedictus Krankenhauses Feldafing, in die der „Freundeskreis der Artemed Stiftung“ anlässlich seines 10-jährigen Jubiläums eingeladen hatte – und somit in eine ganz andere Welt: Der bekannte Instrumentalist und Vocalist Njamy Sitson stimmte die Teilnehmer mit afrikanischen Klängen auf verschiedenen typischen Instrumenten wie der afrikanischen Harfe auf einen tansanischen Abend ein und begleitete sie durch den Abend – natürlich durften auch rhythmische Trommelklänge nicht fehlen! Vera Lifa Seiverth, tansanische Kochbuchautorin, hatte gemeinsam mit ihrer Schwester Vivian Davis-Lange diverse kulinarische Köstlichkeiten vorbereitet. Sambusa za nyama (Teigtaschen mit Rindfleisch), Katlesi za Samaki (tansanische Fischstäbchen), Ndzi mzuzu (gebratene Kochbananen) zum Aperitif und Pilau mit Bohnen als Hauptgericht. „Einfach köstlich!“ befanden die rund 80 Gäste. Der Beschluss, alle Gerichte aus dem Kochbuch der Schwestern nachzukochen, war schnell gefasst.

Das St. Walburg’s Hospital: Vom Starnberger See nach Nyangao

Dabei war das Motto „Tansania“ natürlich nicht zufällig gewählt, sondern ergab sich vielmehr aus einem aktuellen Herzensprojekt der 2012 gegründeten Artemed Stiftung, die Gesundheitsversorgung an Orte bringt, die bisher davon ausgeschlossen sind: so auch mit dem St. Walburg’s Hospital ins tansanische Nyangao. Vor 80 Jahren haben hier die Missionsbenediktinerinnen von Tutzing mit einer kleinen Krankenstation begonnen und diese mit unglaublicher Tat- und Willenskraft zu einem Krankenhaus mit heute 220 Betten aufgebaut. Ehrengast des Abends ist Sr. Dr. Raphaela Händler, die Ihr Leben der Entwicklung des Krankenhauses gewidmet hat. Ihr Fachgebiet, die Gynäkologie und Geburtshilfe, ist mit mehr als 3.000 Geburten jährlich auch heute noch wichtigster Schwerpunkt des St. Walburg’s Hospitals. Im Krankenhaus fehlt es an Material, Fachpersonal und Infrastruktur. Hier setzen die Aktivitäten der Artemed Stiftung. Die Maßnahmen reichen von Anschaffungen und Investitionen in Technik und Struktur über die Fort- und Weiterbildung des Krankenhausteams bis hin zur Finanzierung einzelner Stellen. Mit einem Masterplan soll in den nächsten 2-3 Jahren das Krankenhaus renoviert, erweitert und zukunftsfähig gemacht werden.

Kleiner Kocher, große Wirkung: der Artejiko

Gleichzeitig fließt viel Energie in die Erarbeitung von Möglichkeiten zur Verbesserung eines gesunden und nachhaltigen Lebensstils der Bevölkerung vor Ort. Einer der Bausteine hierfür und ganzer Stolz der Artemed Stiftung war auch in Feldafing Thema: der „Artejiko“! In Tansania wird traditionell auf einem Drei–Steine-Feuer gekocht. Was romantisch klingt, bedeutet für die Landbevölkerung im armen Süden des Landes eine hohe Gesundheitsbelastung durch die starke und stetige Rauchentwicklung, Verbrennungsgefahr und stundenlange Kochdauer. Gemeinsam mit Familien aus den Dörfern rund um das St. Walburg’s Hospital, Nyangao wurde deshalb der „Artejiko“ entwickelt – ein Raketenofen, der die Rußpartikel um 70% reduziert, weniger als die Hälfte des bisher verbrauchten Brennholzes benötigt und die thermische Effizienz um ein Drittel erhöht. So wird neben der Gesundheit auch das Klima geschützt. Zwei „Artejikos“ wurden auf der Terrasse in Funktion gezeigt, ein Film verdeutlichte den Unterschied zwischen „Alt“ und „Neu“ zusätzlich. Und das Essen? Das schmeckte!

10 Jahre FREUNDE DER ARTEMED STIFTUNG – Gemeinsam haben wir viel bewegt!

Dass die vielen weltweiten Maßnahmen der Artemed Stiftung ohne deren Freundeskreis und seine unermüdliche Arbeit in den letzten 10 Jahren nicht möglich gewesen wären, darin waren sich alle einig. Anlässlich des Jubiläums gaben dann auch die Vorstandsmitglieder einen kleinen Rückblick auf ihre Arbeit:

Sabine Maria Salfeld begrüßte als Vorsitzende die Gäste herzlich, Dr. Marietta Birner, verantwortlich für die Zahlen des Vereins, berichtete, dass über 500.000 Euro in die Projekte der Stiftung investiert werden konnten. Elke Dreesen zählte einige der realisierten Maßnahmen auf – vom Kauf eines Ambulanzfahrzeugs in Bolivien bis zur Finanzierung von Facharztstipendien. Dr. Veronika Hofmann-Valet, 12 Jahre lang Geschäftsführerin der Stiftung und nun Vorstandsmitglied des Freundeskreises, erläuterte die Wichtigkeit der Mitgliederbeiträge und die damit verbundene Planungssicherheit in den Projekten. Astrid Haverkamp stellt die Gäste des Abends vor, die den wunderbaren tansanischen Rahmen gestalteten. Und Elke Durst kündigte das alljährliche große Spendenevent an. Es findet am 23. November 2025 statt – hybrid: Wer live dabei sein möchte, ist herzlich eingeladen in die Alte Brauerei in Stegen. Wer es sich lieber auf dem Sofa gemütlich macht, kann dem Live Stream folgen und bequem von zu Hause aus mitfiebern und natürlich spenden.

Tansania, Bolivien, Myanmar: die Herzensprojekte der Artemed Stiftung

Und so fanden in diesem tansanischen Abend nach und nach alle Herzensprojekte der Stiftung Raum, um dem interessierten Publikum vorgestellt zu werden – ist doch das St. Walburg’s Hospital nur eines von dreien – neben den Street Doctors in Bolivien und den Ärzteschiffen sowie dem Mutter-Kind-Zentrum in Myanmar. Die Jubiläumsgäste zeigten sich beeindruckt von der Arbeit der Artemed Stiftung, beeindruckt von den Berichten aus drei so unterschiedlichen Kontinenten, beeindruckt vom Engagement vieler Einzelner, die gemeinsam Großes bewirken. Neue Mitglieder für den Freundeskreis wurden gewonnen, und beim Ausklang mit tansanischen Klängen und Gerichten bestand die Möglichkeit, sich mit den Vortragenden und Einsatzteilnehmern aus den Projekten auszutauschen. Ärztliche Kolleginnen und Kollegen standen ebenso Rede und Antwort wie der ehrenamtliche IT-Spezialist, dessen unermüdlicher Einsatz die Implementierung der KI in Tansania überhaupt erst möglich gemacht hat.

Ein ausgesprochen gelungener Abend finden auch Sabine Maria Salfeld und Kathrin Brosowski, Geschäftsführerin der Artemed Stiftung. Sie sind sich einig: „Das machen wir wieder!“ – beim nächsten Mal dann mit einem herzlichen „Kyawsoepa de“ oder „Bienvenido“!

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