Weihnachten ist auch in Bolivien eines der wichtigsten Feste im ganzen Jahr. Die Feierlichkeiten beginnen – wie auch bei uns in Deutschland – Anfang Dezember. Am 24. Dezember kommen die Familien zusammen um gemeinsam zu singen. Auch auf größeren Plätzen und in den Straßen wird gesungen. Die meisten Bolivianer und Bolivianerinnen gehen in die Mitternachtsmesse ‚Misa de Gallo‘ und anschließend gibt es in den größeren Städten große Feuerwerke, die teils bis zu einer Stunde dauern. Das sehr wichtige traditionelle Familienessen findet im Anschluss statt und dauert bis in die frühen Morgenstunden. Üblicherweise gibt es ‚Picana (ein Eintopf aus bis zu fünf verschiedenen Fleischsorten, Kartoffeln und Mais), Paneton (eine Art Christstollen), viel Obst und weißen Nougat mit Nüssen, der sich Turrón nennt. Am 06. Januar enden die Weihnachtsfestlichkeiten: An diesem Tag stellen die Kinder ihre Schuhe vor die Türe und warten, dass die heiligen drei Könige sie mit Geschenken befüllen.
Unzähligen Familien und Kindern in Bolivien ist diese Art des Weihnachtsfestes nicht gegönnt. Zu große Armut v. a. in den großen Städten ist der Grund, warum Viele von so einem Fest nur träumen können. Insbesondere für die Straßenkinder von La Paz, die oftmals ohne Eltern und finanzielle Mittel leben, bedeutet Weihnachten nicht nur einen Tag wie jeder andere, sondern ist häufig mit noch größerem Schmerz verbunden, da der Wunsch nach etwas Geborgenheit, einem gutem Essen und einem kleinen Geschenk unerreichbar scheint. Unsere Street Doctors haben daher versucht, so vielen Kindern wie möglich ein wenig des Weihnachtszaubers zu ermöglichen: Mit kleinen Feiern und Geschenken besuchten sie die Armen, sangen mit ihnen Liedern und schenkten ihnen neben kleinen Gaben insbesondere Freude, Hoffnung und Zuneigung.
Wir sind sehr dankbar, dass unser Team in La Paz – wie so oft – hier nicht nur medizinisch große Hilfe leistet, sondern auch auf der sozialen Ebene unfassbar viel Energie und Liebe mitbringt, um zu helfen.
