Der nächste Schritt vom Kochen auf dem Drei-Stein-Feuer zu einem Kochen mit deutlich weniger Rauchentwicklung, weniger Brennholz und mehr Klimaschutz ist geschafft – der Auftrag für die Produktion der ersten Charge von 500 „Artejikos“ für die Landbevölkerung in Nyangao ist erteilt und die Muster zum finalen Check werden zu Weihnachten erwartet.
Bei der beeindruckenden Vorstellung des Kochers im September ist der „Artejiko“ auf großes Interesse gestoßen. Eine Bühne mit einer großen Deutschland- sowie einer Tansania-Flagge im Hintergrund, ein DJ, professionell arrangiertes Catering und eine einladende Atmosphäre – das alles sorgte für ein tolles Ambiente. Zusagen von über 360 Frauen und Männern aus den Dörfern, von mehreren Politikern und Vertretern der Diözese Lindi als Träger des Krankenhauses, es versprach eine Veranstaltung ungewohnter Größe in Nyangao zu werden. “Viele dieser politischen und kirchlichen Vertreter sehen wir auch nur ein oder zwei Mal im Jahr“, erzählte der Krankenhausleiter vorab.
Nach einer, in Tansania nicht unüblichen, Verspätung von etwa anderthalb Stunden und einigen technischen Problemen startete das Event – alles lief letztlich wie geplant und begeisterte das Publikum und das Team des Krankenhauses. Als Projektleiter der Artemed Stiftung begleitete ich, Benedikt Lenz, das Kocherprojekt nun seit vielen Monaten und wollte es gemeinsam mit dem Team vor Ort den über 360 erschienenen Frauen und Männern vorstellen und den Kocher präsentieren. Da viele der Teilnehmer*innen kein Englisch sprechen, wurde meine Rede von John Thomas in Swahili simultan übersetzt. Zu Beginn und am Ende versuchte ich mich jedoch an ein paar Worten in der Landessprache – ein kleiner Schritt, der für große Begeisterung im Publikum sorgte. Besonders bewegend war die anschließende Feedbackrunde: Viele Teilnehmer*innen, vor allem Frauen, ergriffen das Mikrofon und teilten ihre Gedanken und Anregungen. Es war inspirierend zu sehen, wie lebendig und positiv die Diskussion verlief. John stellte am Ende der Veranstaltung die entscheidende Frage: Wer ist bereit den Kocher zu erwerben und würde ihn gerne nutzen? Der Anblick war überwältigend – nahezu jede Hand im Raum ging nach oben. Diese positive Resonanz war ein klares Zeichen dafür, dass der Kocher den Bedürfnissen der Einheimischen entspricht. Impressionen finden Sie in einem kleinen Video.
Die geringe Kaufgebühr, die die Menschen in Tansania für den „Artejiko“ bezahlen (umgerechnet ca. 5 Euro) ist der Beitrag, den sie leisten können. Die eigentlichen Produktionskosten werden jedoch durch Spenden finanziert – für gut 200 Kocher haben wir bereits Paten gefunden, denen wir herzlich für ihre Hilfe danken. Mit nur 50€ können Sie einen Kocher spenden und so die restlichen Produktionskosten übernehmen, damit die Familien vor Ort nicht mehr dem offenem Feuer und gesundheitsschädlichem Rauch beim Kochen ausgesetzt sind. Jeder Kocher zählt – denn die ersten 500 Stück sind bereits alle reserviert und eine Warteliste für die nächsten 500 Stück wurde eröffnet. Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern einen schönen 2. Advent.