Im Juli 2024 kehrten Anna Borys, leitende Ärztin für Hand- und Ellenbogenchirurgie am Benedictus Krankenhaus in Tutzing, und Annelie Siepmann, operationstechnische Assistentin, zum vierten Mal gemeinsam in eines der Partnerprojekte zurück. Nach ihrem letzten Einsatz bei den Irrawaddy River Doctors in Myanmar im Oktober 2023 führte ihre Reise sie dieses Jahr wieder nach Tansania – zum zweiten Mal in das St. Walburg’s Hospital in Nyangao.
Beeindruckt von den sichtbaren Fortschritten seit ihrem letzten Besuch vor zwei Jahren, lobten beide die deutlichen Verbesserungen in der Arbeit und Hygiene im Operationssaal. Ein absolutes Highlight: Dank ihrer Unterstützung konnte der von der Artemed Stiftung gespendete C-Bogen, der eine längere Nutzungspause hinter sich hatte, wieder in Betrieb genommen werden. C-Bögen sind aus der modernen diagnostischen und chirurgischen Medizin nicht mehr wegzudenken. Die mobilen Röntgensysteme befähigen medizinisches Personal dazu, anatomische Details schnell und mit wenigen Handgriffen bildlich darzustellen – und zwar mit einem hohen Maß an Sicherheit bei gleichzeitig geringer Strahlendosis. Die Röntgenquelle des mobilen C-Bogens sendet Röntgenstrahlen aus, die den Körper des Patienten durchdringen und anschließend vom Bildverstärker in ein Bild umgewandelt werden. Dieses wird auf einem mobilen Monitor visualisiert. Dabei können kleinste anatomische Details wie Blutgefäße oder Knochen während eines Eingriffs betrachtet werden.
Seinen Namen verdankt der mobile C-Bogen seiner charakteristischen Form bestehend aus dem C-Bogenstativ und einer mobilen Betrachtungsstation. Der eigentliche C-Bogen, also der Teil des mobilen Röntgengeräts, der die Röntgenquelle mit dem Röntgendetektor verbindet, bewegt sich frei um den Patiententisch herum – horizontal, vertikal sowie um die Schwenkachsen. So kann der Behandlungserfolg aus nahezu jedem Winkel des Patienten und zu jedem Zeitpunkt eines Eingriffs kontrolliert werden.
Ihr größter Wunsch im Hinblick auf die projektierten Umbauarbeiten: Die Sterilisationsabteilung des Krankenhauses. „Die Sterilisation sollte absolute Priorität für das Krankenhaus bedeuten“, so Borys und Siepmann. Dieser Bereich ist für die sachgemäße Aufbereitung und Sterilisation von kontaminiertem Material essenziell und sichert damit die Qualität der medizinischen Versorgung und die Vermeidung von postoperativen Entzündungen.
Ihre Erfahrungen und Empfehlungen sind eine wertvolle Grundlage für zukünftige Projekte wie den Masterplan, der den systematischen Neu- und Umbau des Krankenhauses vorsieht (wir berichteten im Magazin Seite 10). Unterstützerinnen wie Anna Borys und Annelie Siepmann tragen mit ihrem langjährigen Engagement maßgeblich zur Nachhaltigkeit in unseren Projekten bei und sind daher eine wichtige Säule unserer Arbeit! Herzlichen Dank.