25. November 2024

Hawa – eine Frau hat Recht bekommen.

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Körperliche und seelische Gewalt gehören immer noch weltweit zur alltäglichen Erfahrung. Eine jüngst veröffentlichte Studie zeigt, dass derartige Vorfälle zischen 2022 und 2023 in Deutschland gestiegen sind. Der weitaus größere Anteil der Opfer dabei sind Frauen.

Weltweit ist die Lage noch brisanter als in Europa: Laut den aktuellen Zahlen der WHO sind es circa 35 Prozent der Frauen, die irgendwann in ihrem Leben Opfer von körperlicher und/oder sexueller Gewalt wurden. Dabei handelt es sich meistens um häusliche Gewalt: also zwischen Personen, die in einer familiären oder partnerschaftlichen Beziehung zusammenwohnen.

Auch in den ländlichen Regionen Tansanias spielt diese Art von Gewalt eine immer noch sehr große Rolle. Am heutigen internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, wollen wir daher auf eine unserer Initiativen hinweisen (wir berichteten u. a.), die dieses Ziel verfolgt:

In den Dörfern im Einzugsbereich des St. Walburg’s Hospital werden Frauen und junge Mädchen ebenso wie Männer, darüber aufgeklärt, was zu häuslicher Gewalt zählt und welche Auswege es bei Misshandlungen gibt. In vielen Familien werden Handgreiflichkeiten und Übergriffe nämlich tatsächlich immer noch als Normalität angesehen. Diese Einstellung, soll durch die Aufklärungsarbeit verändert werden. Neben der reinen Information, werden auch direkte Gespräche mit den Betroffenen gesucht und Lösungswege für die verschiedenen Einzelfälle aufgezeigt.

Ein konkretes Beispiel aus dem letzten Monat ist die 35 Jahre alte Hawa Lipelimo. Die dreifache Mutter wurde samt ihren Kindern von ihrem Ehemann, dem Vater der Kinder, vertrieben. Er zahlte keinen Unterhalt und hat das gemeinsame Zuhause für sich eingenommen. Hawa war nun mittellos, alleinerziehend und komplett auf sich selbst gestellt. Zu der großen Armut kommt auch noch die gesellschaftliche Ausgrenzung, die alleinstehende Frauen in Tansania oft erleben.

Unsere Gender-Beauftragte vor Ort Joan Laiser, hat sich die Geschichte der jungen Mutter angehört und ihr dringend empfohlen, sich professionelle Hilfe zu holen und den Fall vor Gericht zu bringen. Mit großem Erfolg: Hawa hat Recht bekommen und der Vater muss nun für den Unterhalt der Kinder aufkommen.

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