6. März 2024

Gesundheitliche Chancengleichheit

Unterstrich_grau

Chancengleichheit – ein großes Wort! Sieht man im Duden nach, erhält man die Erklärung „Substantiv, feminin; gleiche Ausbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten für alle ohne Rücksicht auf Herkunft und soziale Verhältnisse“. Eine einfache Erklärung mit enormem Inhalt und bereits im engeren Umfeld ein schier unerreichbares Ziel. So ist es doch nicht verwunderlich, dass die Kinder des Nachbarn, der die finanziellen Mittel für teure Nachhilfestunden hat, einen leichteren Weg vor sich haben, als die, bei denen jeder Cent umgedreht werden muss. Betrachtet man das ganze national oder sogar global, stößt man auf so unterschiedliche soziale Verhältnisse, dass eine Chancengleichheit nicht möglich erscheint.

Bezieht man es nun noch auf die Gesundheit, wird die Bedeutung gleich noch viel komplexer; die Lebenssituationen auf unserer Welt sind einfach so extrem unterschiedlich, dass eine gesundheitliche Chancengleichheit nicht gegeben ist.

2021 hat daher die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine ganze Kampagne unter dem Motto „Building a fairer, healthier world“ mit dem Schwerpunkt auf gesundheitlicher Chancengleichheit gestartet. In ihrem Sachstandsbericht identifiziert sie dabei die fünf Hauptkriterien für die Ungleichheit. Außerdem wurde der Prozentsatz dazu errechnet:

  • Einkommenssicherheit und soziale Absicherung: 35 Prozent der gesundheitlichen Ungleichheit.
  • Lebensbedingungen wie Wohnen und Grünflächen: 29 Prozent der gesundheitlichen Ungleichheit.
  • Sozial- und Humankapital wie Vertrauen in andere, Bildung und das Ausmaß von Isolation: 19 Prozent der gesundheitlichen Ungleichheit.
  • Zugang und Qualität von Gesundheitsdienstleistungen: 10 Prozent der gesundheitlichen Ungleichheit.
  • Beschäftigung und Arbeitsbedingungen: 7 Prozent der gesundheitlichen Ungleichheit.

Als Folge der Kampagne wurden von den verschiedensten Organisationen und Vereinen Initiativen zur Reduzierung der Ungleichheit gestartet und die WHO hat es sich zu einem ihrer zehn Ziele gesetzt. Auch für uns hat die gesundheitliche Chancengleichheit natürlich höchste Priorität. Mit unserer schwimmenden Klinik „Polli“ in Myanmar (link) oder den fahrenden Praxen der „Street Doctors“ in Bolivien, können wir täglich den Zugang und die Qualität von Gesundheitsdienstleitungen für einige Menschen mehr ermöglichen. Durch Programme wie das „Gardening Project“ in Tansania, finanziert durch die 24 gute Taten (link), schaffen wir außerdem mehr Einkommenssicherheit für viele Familien in dem Ort Nyangao.

Wir freuen uns und sind auch ein wenig stolz, dass wir so zu einem der zehn ambitionierten Ziele der WHO beitragen können. Im Laufe des Jahres werden wir auch die anderen Ziele im Rahmen unserer Beitragsserie 2024 beleuchten.

Teile diesen Beitrag

Spenden

Unterstützen Sie die Artemed Stiftung bei der Mission „Gemeinsam heilen helfen“ und schenken Sie Menschen in Not mit Ihrer Spende Gesundheit!

Einsatzorte

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten