21. September 2023

SDG 7: Saubere Energie

Unterstrich_grau

Die hellen Lichter scheinen auf den kleinen Körper – Nafia hat Glück: Die große Platzwunde an ihrer Stirn, die sie sich beim Spielen zugezogen hat, kann in dem kleinen Krankenhaus im ländlichen Tansania schnell und einfach genäht werden. Das Mädchen liegt still unter der Narkose und über einen Monitor können ihr Herzschlag und Puls leicht überwacht werden.

Für den erfahrenen Chirurg stellen die auseinanderklaffenden Hautlappen eigentlich kein Problem dar. Eigentlich – denn auf einmal gehen die hellen Lichter aus. Der Bildschirm der eben noch kontinuierlich die wichtigen Werte anzeigte sind alle schwarz. Auch sonstige elektrische Geräte – alles ist aus. Der Arzt flucht. Viel zu oft kommt es bei ihm im Krankenhaus zu Stromausfall. Ein Stromausfall der zum Teil über Leben und Tod bestimmt. Zum Glück dauert es in diesem Fall nur wenige Sekunden, und Geräte und Licht laufen wieder.

Eine Situation, die man sich bei uns in einem deutschen Krankenhaus nicht vorstellen kann. Selbst wenn es zu einem Stromausfall käme, gibt es unzählige ‚Backups‘, die den Betrieb aufrechterhalten und somit keine Gefahr für den Patienten besteht. Generell können wir uns ein Leben ohne Strom eigentlich überhaupt nicht vorstellen: Angefangen beim Licht, den unzähligen strombetriebenen Geräten in der Küche, Staubsauger, Telefon, Computer – selbst die Zahnbürste ist bei vielen elektrischen.

In anderen Teilen der Erde sieht das ganz anders aus: Weltweit haben 675 Millionen Menschen keinen Stromanschluss. Und die meisten von denen, die einen haben beziehen die Energie aus nicht erneuerbaren Energien. Tatsächlich liegt der globale Anteil an erneuerbaren Energien bei 19,1 %.

Daher wurde der Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher und moderner Energie für alle als das 7 Nachhaltigkeitsziel der Agenda 2030 definiert. Eines der Unterziele dabei ist auch der Ausbau der Infrastruktur um in Entwicklungsländern moderne und nachhaltige Energiedienstleistungen bereitzustellen. Erfreulicherweise gibt es hier ein riesiges Potenzial an erneuerbaren Energien, das rein rechnerisch durch Sonne, Wind, Wasser, Erde und Biomasse weit mehr Energie bereitstellen könnte, als die gesamte Weltbevölkerung benötigt. Wichtig ist daher in erster Linie eine internationale Zusammenarbeit, um den Ausbau dieser Ressourcen weiter voranzutreiben. Dafür wurden zwar in der Vergangenheit bereits Fortschritte erzielt, jedoch sind diese viel zu gering um tatsächlich das Ziel der Agenda 2030 zu erreichen.

Daher wollen auch wir durch unsere internationalen Projekte einen Teil dazu beitragen: So wurde zum Beispiel unsere ‚Polli‘ – die schwimmende Klinik in Myanmar – schon vor einigen Jahren mit Solarpanelen ausgestattet, und in unserem Partnerkrankenhaus in Tansania ist eine große Solaranlage in Planung, die die herkömmliche Stromversorgung durch eine nachhaltige und umweltschonende Alternative ersetzen wird.

Teile diesen Beitrag

Spenden

Unterstützen Sie die Artemed Stiftung bei der Mission „Gemeinsam heilen helfen“ und schenken Sie Menschen in Not mit Ihrer Spende Gesundheit!

Einsatzorte

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten