2. Juli 2023

SDG 5: Geschlechtergleichheit

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SDG 5 – Geschlechtergerechtigkeit

Immer wieder erreichen uns über unsere Mitarbeiter:innen in den Projekten Geschichten über Missverhältnissen zwischen Mann und Frau. Insbesondere in afrikanischen Ländern sind viele Kommunen und Familien traditionsbedingt noch sehr weit von einer Geschlechtergleichstellung entfernt.

Ein Beispiel für eine solche Geschichte ist die von Zanifa Swalehe aus Tansania. Die 17-Jährige wohnt in dem kleinen Ort Ruo Village, circa 40 km von Nyangao entfernt. Joan Laiser, unsere „Gender-Beauftragte“ wurde bei einem ihrer externen Workshops zum Thema „Gender-based-Violence“ auf Zanifa aufmerksam. Die junge Frau lebt mit ihren 2-Jährigen Zwillingen alleine in einer ärmlichen Hütte. Die Schule hat sie bereits nach den ersten vier Schuljahren beendet, da sie als Arbeitskraft im Haushalt ihrer Eltern benötigt wurde. Aufgrund der frühen Schwangerschaft hatte sie keine Ausbildung beginnen können. Sie sah außerdem keinen Grund dafür selber Geld zu verdienen, da sie durch ihren damaligen Mann genug zum Überleben bekam. Nun hat dieser sie aber nach der Geburt der zwei Kinder sitzen gelassen – er verweigert jegliche Unterhaltszahlung. So muss Zanifa komplett alleine für ihre kleine Familie sorgen. Da sie keinerlei geregeltes Einkommen hat, leben die drei von der Hand in den Mund und gehören zu den Ärmsten in der Region. Dennoch hat das Mädchen Glück im Unglück: Durch das Zusammentreffen mit Joan konnte ihr nun geholfen werden und sie wird das Geld von dem Kindsvater gerichtlich einklagen können.

So wie Zanifa, geht es weltweit vielen Frauen. Strukturelle Hürden, rechtliche Diskriminierung, veraltete soziale Normen und Benachteiligungen verhindern in vielen Ländern, dass die weibliche Bevölkerung es schafft, sich von der Abhängigkeit der Männer zu lösen.

Daher ist es ein wesentlicher Punkt des Sustainable Development Goals 5 (SDG 5) der Agenda 2030 alle Formen der Diskriminierung von Frauen und Mädchen zu beenden und die Gewalt gegen sie zu beseitigen. Weitere Zielvorgaben befassen sich mit individuellen Formen der geschlechtsspezifischen Diskriminierung, wie beispielweise Zwangsheirat, fehlende Chancengleichheit bei dem Erlangen von Führungspositionen und ungleiche Rechte auf wirtschaftliche Ressourcen.

Wir sind froh, dass wir mit unseren Hilfen und Projekten dieses Ziel mit unterstützen können und freuen uns über jedes junge Mädchen das seinen eigenen Weg geht. Ebenso freuen wir uns aber auch über jeden Mann, der diese Diskrepanz erkannt hat und die Frauen in seinem Umfeld unterstützt.

 

 

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