15. Mai 2023

Der Zyklon hat gewütet: Aber wir hatten Glück!

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Seit vergangener Woche wurde er bereits angekündigt: Der Zyklon „Mocha“ wurde über weiten Teilen Myanmars und Bangladesch erwartet. Schon seit Donnerstagnachmittag (11.05.2023; Ortszeit Bogale, Myanmar) waren wir daher mit unserem Team im Irrawaddy Delta in Kontakt. Su Myat Oo (SuSu, unsere Leiterin vor Ort) sendete regelmäßige Updates des indischen Wetterdienstes. Es herrschte große Sorge, dass unsere schwimmende Klinik ‚Polli‘ durch den Sturm beschädigt werden könnte und im schlimmsten Fall auch das Team der Irrawaddy River Doctors in Gefahr gerät. Daher wurde bereits im Vorfeld beschlossen, dass das Schiff bei Gefahr zurück nach Bogale in den Hafen fahren wird und erst nachdem sich die Lage beruhigt hat, seinen Trip wiederaufnimmt.

Am Samstag (13.05.23) begann es im Delta bereits heftig zu winden und zu regnen. Die von lokalen und internationalen Wetterdiensten ausgegebenen Warnungen für die Region veranlasste unser Team vor Ort dazu, das Schiff zurück zu holen. Eine richtige Entscheidung in letzter Sekunde: Am Sonntag traf der tropische Wirbelsturm mit Windgeschwindigkeiten von teilweise mehr als 200 Stundenkilometern an der Westküste auf das Land und hat große Teile der Region verwüstet. Wir verfolgten mit Bangen in den Nachrichten wie er sich seinen Weg durch das Land „fraß“.

Von Meteorologen wurde er als Zyklon der Kategorie „5“ – die höchstmögliche Stufe – klassifiziert; er gilt als einer der schwersten Stürme der Region seit mehr als einem Jahrzehnt.

Heute Morgen kam nun endlich die erleichternde Nachricht von SuSu – Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen: Einzig ein Fenster im Mutter-Kind-Zentrum ist kaputtgegangen und auf dem Schiff ging eine Lampe zu Bruch. Ansonsten ist alles in Sicherheit: Sogar die Solarpanelen haben keinen Schaden genommen. Das Wichtigste aber überhaupt: Das ganze Team und deren Familienangehörigen sind wohlauf.

Inzwischen ist der Sturm abgeflaut. Morgen, Dienstag 16.05.23, gegen 5 Uhr morgens, wird die Polli ihre Fahrt wieder aufnehmen und für die vielen Patienten:innen im Delta zu sorgen. Heute kam sogar schon wieder ein kleines Mädchen im MCC auf die Welt. Wir sind unendlich dankbar, dass alles so glimpfig verlaufen ist und sehr stolz auf unser burmesisches Team, das so umsichtig gehandelt hat.

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