Joanneema Laiser ist gebürtige Tansanierin und für uns in der Region Nyangao unterwegs, um Frauen über ihre Rechte aufzuklären.
Bei einem ihrer Besuche lernte sie die 26-jährige Jamila Cleofasi kennen. Sie hat sich im Juli 2022 von ihrem Mann getrennt, da dieser sich weigerte den notwendigen Unterhalt für die vierköpfige Familie zu bezahlen. Nach der Trennung hat er sich direkt mit einer anderen Frau vermählt, lebt nun mit ihr zusammen und hat sich komplett von seiner anderen Familie distanziert.
Jamila ist nun alleine mit ihren zwei kleinen Kindern. Ein sehr schweres Los, in einer Gegend, wo es wenig soziale Hilfe gibt, die Bevölkerung ohnehin schon sehr arm ist und darüber hinaus alleinerziehende Mütter in der Gesellschaft eine schlechtes Ansehen haben. Jamila aber ist stark: Sie zeigt einen ungeheuren Willen für ihre kleine Familie selber zu sorgen und versucht alles um ihr eigenes Kleinunternehmen aufzubauen. Ihr Einsatz ist bewundernswert und Joanneema unterstützt dieses Vorhaben natürlich so gut sie kann. Dennoch sieht sie auch die großen Schwierigkeiten, die auf die Mutter zukommen; denn Kinder geschiedener Eltern benötigen nicht nur genug zum Essen, sondern auch sehr viele Liebe, Zuneigung und psychische Betreuung. Eine Mutter, die von morgens bis abends mit Geld verdienen beschäftigt ist, kann das unmöglich alles bieten.
Joanneema hat sie daher darauf aufmerksam gemacht, dass es auch trotz Scheidung, weiterhin die Pflicht des Vaters ist, für seine Kinder zu sorgen. Um dieses Recht einzuklagen, hat sie für Jamila einen Anwalt gesucht, der sich nun der Sache annehmen wird.
Es ist für die junge Frau ein großes Glück, dass sie in Joanneema zum einen eine Person gefunden hat, die ihr hilft ein kleines Business aufzubauen, um auf eigenen Beinen zu stehen. Die zum anderen aber auch dafür sorgt, dass hier die Justiz eingreift, um der Familie zu helfen. Heute – ein halbes Jahr nach ihrer Trennung, bekommt sie die nötigen Unterhaltszahlungen von dem Kindesvater: so wird Jamila in Zukunft ihr eigenes Geld verdienen können und trotzdem Zeit für ihre Kinder haben.
Die Arbeit von Joanneema Laiser ist Teil unserer ‚Women Empowerment‘ Initiative, die ihren Ursprung in dem von Geni Mabelya gestartete „Community Healthcare Projektes“ ist. Die zwei Frauen reisen monatlich in vier bis sechs Dörfer der Umgebung rund um das St. Walburg’s Hospital um Frauen und jungen Familien über richtige Ernährung, Rechte und gesundheitliche Vorsorgemöglichkeiten (z. B. Gebärmutterhalsscreening) zu unterrichten. Das Projekt läuft seit Beginn 2021.