Dr. Frank Vogel, Chefarzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin an der Artemed Klinik München Süd, war Ende Juni 2022 auf einem ehrenamtlichen Einsatz im St. Walburg’s Hospital in Tansania.
Bereits in der Vergangenheit hatte er im Ausland bei humanitären Einsätzen Erfahrung gesammelt; dieses Mal war er jedoch erstmalig mit der Artemed Stiftung unterwegs. Sein Auftrag vor Ort war primär die Begutachtung der Intensivstation und die Kontrolle eines Anästhesieprojektes. Durch die Hilfe der einheimischen Kollegen konnte er schnell einen Überblick über die Struktur und die Ressourcen des Krankenhauses bekommen, und somit innerhalb kürzester Zeit im Klinikalltag mithelfen. Zunächst verschaffte er sich dann als Beobachter in den beiden Bereichen, einen Eindruck darüber, an welchen Stellen Potenziale zur Verbesserung bestehen. Dabei konnte er in der Anästhesie bereits einen guten Standard feststellen, den er unter anderem auch auf die seit Jahren laufende kontinuierliche Unterstützung durch die Artemed Stiftung und Einsätze schwedischer Ärztinnen zurückführt. Im Gegensatz dazu, fielen ihm auf der Intensivstation einige Punkte auf, die dringend überholt und umstrukturiert werden sollten.
Durch anschließende Besprechungen mit dem Klinikpersonal und einem regen Austausch mit den beteiligten Ärzten und Pflegekräften, konnte er gezieltes Feedback geben und Verbesserungsvorschläge anbringen. Tatsächlich wurden einige seiner Ratschläge direkt umgesetzt: So gibt es zum Beispiel nun auf der Intensivstation Boxen, in denen Instrumente und Material nach den verschiedenen Einsatzbereichen (Notfallmedikamente, Atemwegsmanagement etc.) sortiert werden. Diese kleine und einfache Veränderung ermöglicht nun einen effizienteren und reibungsloseren Ablauf während der Arbeit. Durch die tägliche Mitarbeit auf den Stationen konnte er außerdem verschiedene Praktiken und Tipps an das Personal weitergeben, die dann gemeinsam in der Praxis geübt wurden.
Mittelfristige sowie langfristige Umstrukturierungen und Investitionen wurden ebenfalls diskutiert. Dabei ist das klare Ziel die derzeitige Situation auf der Intensivstation auf ein gutes Niveau zu bringen, das den Standards der tansanischen Guidelines entspricht.
Dr. Vogel hat mit seinem Aufenthalt in der Klinik bereits einiges bewirkt und sieht viele Möglichkeiten durch gezielte Anschaffungen sowie Schulungen und Aufklärung der Verantwortlichen vor Ort weitere Fortschritte zu erzielen.