In La Paz kämpfen tausende von Kindern täglich ums Überleben, da ihnen jeglicher Zugang zur ärztlicher Versorgung fehlt. Unsere Street Doctors sind für die Kinder da, und kümmern sich in drei fahrenden Praxen um deren Wohl. Die Teams, bestehend aus Ärzten:Innen, Zahnärzt:Innen und Sanitäter:Innen, bieten kostenlos physische und psychische Hilfe an, und ermöglichen somit monatlich vielen Patienten die notwendige Versorgung. Dabei wird nicht nur den Straßenkindern geholfen; es werden auch Gefängnisse und Schulen besucht, sowie Familien aufgesucht, die unter extrem armen Verhältnissen leben. Hier werden Behandlungen und Vorsorgeuntersuchungen angeboten sowie Präventivmaßnahmen durchgeführt.
Patientenzahlen für Juni 2022
Insgesamt haben im Juni 1547 Personen durch das Team in La Paz eine ärztliche Behandlung bekommen.
|
Patienten auf der Straße | Patienten in Gefängnissen | Patienten in Armut | Patienten in Schulen |
0 – 5 Jahre |
79 | 15 | 89 | 6 |
6 – 18 Jahre |
199 | 11 | 211 | 478 |
19 – 60 Jahre |
223 | 114 | 78 | 6 |
> 61 Jahre |
22 | 3 | 78 | 0 |
Total |
523 | 143 | 391 | 490 |
Bericht von unserer Geschäftsführerin vor Ort: Adriana Rivas Volgger
Wegen der momentanen Winterferien sind derzeit kaum Kinder in den Schulen, weshalb wir diesen Monat in erster Linie Patienten auf der Straße bzw. an Kinder- und Jugendtreffpunkten untersuchten und behandelten. Wir haben diese Zeit außerdem genutzt, vermehrt die Bezirke des Stadtrands aufzusuchen, in denen der Zugang zu medizinischer Behandlung sonst kaum möglich ist.
Seit Beginn des Jahres waren wir ohne Unterbrechung mit unseren drei fahrenden Praxen („consultorios moviles“) im Einsatz. Zwei der Praxen sind so ausgestattet, dass auch Zahnbehandlungen möglich sind. Für jede Ambulanz ist ein zweiköpfiges Team, bestehend aus einem Internisten:In und einem Sanitäter:In, zuständig. Natürlich besitzt das Team der zwei Praxen mit Zahnbehandlung zusätzlich jeweils einen Zahnarzt bzw. eine Zahnärztin. Des Weiteren haben wir Unterstützung durch einen Pharmazeuten und einer Dame die uns in Sachen Logistik und Koordination zur Seite steht. Mit der Hilfe jedes Einzelnen versuchen wir so, jeden Monat so viele Kinder wie möglich zu behandeln. Dafür besuchen wir deren Zuhause – welches leider häufig die Straße ist – oder wir finden sie in Jugendzentren. Einige suchen wir in Gefängnissen auf, in denen ihre Eltern inhaftiert sind. Immer wieder fahren wir bis zu vier Stunden raus aus der Stadt, um auch Patienten in sehr entlegenen Gebieten zu erreichen.
70 % unserer Patienten sind Kinder zwischen 0 – 18 Jahren, davon sind 12 % Kleinkinder (< 5 Jahre). Normalerweise kommt der Großteil der Kranken aufgrund von Magen- oder Darmbeschwerden, aber in den Wintermonaten häufen sich Atemwegserkrankungen. Bedingt durch die Coronapandemie ist die Patientenzahl etwas gesunken; Grund dafür ist die nach wie vor erhöhte Aufmerksamkeit der Bevölkerung sich vor ansteckenden Krankheiten zu schützen. Es werden immer noch viel Masken getragen werden und es wird stärker auf Händehygiene geachtet.