5. Mai 2022

Welthebammentag – Ein Blick auf einen der wichtigsten Berufe der Welt

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Das kleine Wesen liegt auf dem Bauch seiner Mutter. Die Hebamme hat es noch in frische, warme Tücher gewickelt. Es hat die Augen geschlossen und schläft. Kein Wunder – so eine Geburt ist anstrengend und sowohl Kind als auch Mutter müssen sich erst einmal erholen. Der Vater steht glücklich aber auch erschöpft daneben, betrachtet das kleine verknautsche Menschlein und wird sich nun auch etwas hinlegen: Er weiß seine zwei Liebsten sind hier gut aufgehoben.

Dies sind Situationen, die der Frauenärztin Titania Eberle von ihrer Arbeit in einem Krankenhaus in Deutschland bekannt sind. Entsprechend betroffen ist sie, als sie bei einem Artemed Einsatz in unserer Partnerklinik St. Walburg’s Hospital (Tansania) zusehen muss, wie ein Neugeborenes einfach alleine in seinem Bettchen gelassen wird. Das Bild prägt sich in ihrem Kopf ein, und sie tut sich zunächst schwer, ihrer gynäkologischen Arbeit nachzugehen.

Tatsache ist, dass von den weltweit pro Minute circa 140 Babys, die auf die Welt kommen, nur die Wenigsten so gut umsorgt in Empfang genommen werden. Hilfe bei der Entbindung, Routineuntersuchungen in den ersten Lebensminuten und Unterstützung für Mutter und Kind in den Wochen nach der Geburt gibt es nur in gut entwickelten Ländern. Dabei ist gerade diese Begleitung – von Schwangerschaft über Geburt bis zum Wochenbett –  entscheidend dafür, dass Komplikationen vermieden werden, der Säugling richtig gedeiht, und sich die Frauen schnell wieder erholen. Diese Rundumversorgung ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass in Ländern wie z. B. Deutschland sowohl die Müttersterblichkeit als auch die Säuglingssterblichkeit im weltweiten Vergleich extrem gering ist. Untersuchungen zeigen, dass eine gute Hebammenbetreuung zu weniger Frühgeburten, weniger medizinischen Eingriffen während der Geburt, zu kürzeren Krankenhausaufenthalten und zu längerem und häufigerem Stillen führen kann.

Eines der großen Ziele der Artemed Stiftung ist es, die Mütter- und Säuglingssterblichkeit in unseren Projektregionen zu senken. Dazu unterstützen wir die Ausbildung der lokalen Hebammen sowohl in nationalen Institutionen als auch durch die Entsendung von gut ausgebildeten deutschen Hebammen, Pflegern und Gynäkologen, die das Personal vor Ort schulen. Ganz intensiv arbeiten wir daran z. B.  das Mutter- und Kind Zentrum in Bogale (Myanmar), sowie in der geburtshilflichen Abteilung im St. Walburg’s Hospital in Tansania. Unser Dank gilt an den engagierten Frauen, die sich um die werdenden Mütter und ihre Babys kümmern, viele Leben retten und für uns einen der wichtigsten Berufe der Welt ausüben.

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